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Wenn Worte killen: Killerphrasen und ihre Gegenmittel

05. Feb 2020Maya Onken
Ein Bild von einem Stoppverkehrszeichen

Wenn Worte killen, blockieren und dich in die Irre führen

 «Das geht sowieso nicht» - ist eine Killerphrase, die alles, was du vorher gesagt hast, zerstört. Du hast aus deiner Sicht der Dinge eine Welt erschaffen, mit Worten und Sätzen, vielleicht eine Art farbenfrohen Bazar mit süssen Düften und herrlichen Klängen. Du hängst an deiner verinnerlichten Stadt der Möglichkeiten. Doch die andere Person rümpft schon beim ersten Satz die Nase und beendet damit deine Ausführungen. Diese eine Antwort ist wie eine Faust, die auf deine filigranen Gedanken niedersaust und sie mit einem Schlag platt macht.

Die einen reagieren auf Killerphrasen erschrocken, sind sie sich doch diese Rundumwegwerfbewegung mit dieser Kraft nicht gewohnt und verstummen. Die anderen verteidigen ihr Gedankengut und gehen mit Aggression auf den anderen los. In beiden Fällen wird die Kommunikation sehr herausfordernd und nicht hilfreich.

Killerphrasen sind Sätze, die den anderen aushebeln. Sie lehnen das Gesagte ab und würdigen es herab. Meist treffen sie die sprechende Person und nicht die Sache selbst. Darum sind sie nach einem Gespräch sehr schwer verdaulich, weil sie das Gegenüber in Frage stellen in ihrem Fachwissen, Können und Handeln. Sicher ist: Killerphrasen töten alle neuen Ideen.

Hier kommen einige beliebte Beispiele aus der Geschäfts- und Sitzungswelt:

  • Das steht schwarz auf weiss geschrieben.
  • Um das beurteilen zu können, fehlt Ihnen das Fachwissen.
  • Wie doch jeder weiss…
  • Das ist grundsätzlich richtig, ist bei uns aber nicht anwendbar.
  • Das haben wir immer schon so gemacht.

 

Aber natürlich hinkt das Privatleben nicht nach mit schönen Killerphrasen wie:

  • Wenn das ginge, hätte es doch sicher schon jemand gemacht.
  • Das ist doch blosse Theorie.
  • Bekanntlich ist es so, …
  • Für sowas habe ich jetzt keine Zeit.

Um ganz ehrlich mit sich selbst zu sein: Es sind nicht nur die ANDEREN, die solche Phrasen benutzen, sicher sprechen wir selbst auch so. Denn diese Sätze gehören ja zum Allgemeingut der Kommunikation. Ein kleiner Blick in die eigene Waschküche lohnt sich durchaus. «Welches sind meine eigenen Lieblingskillerphrasen, die ich mir und anderen sage?» Die Antwort, die ich mir hier gebe, ist sicher aufschlussreich.

Solche Sätze lassen keine Kreativität aufkommen, Mutigen sinkt das Herz, Projekte erlahmen und Gespräche verstummen.

Es ist also wichtig, solche Killerphrasen anzugehen und aufzulösen. Hier also der beste Tipp dafür:

HINTERFRAGEN!

«Was genau soll hier nicht aufgehen, kannst du das ausführen?»
«Kannst du mir zeigen, wo das schwarz und weiss steht?»
«Welcher Aspekt meines Projektes ist bei Ihnen nicht anwendbar?»
«Wo genau meinen Sie, fehlt mir das Fachwissen dazu?»

Unbedingt solche Sätze nicht für bare Münze nehmen, sondern ins Detail aufbrechen. Erklärung, Beweisführung, Ausführung verlangen. Am besten im neutralen Tonfall, es geht lediglich darum, den Einwand des anderen ernst zu nehmen und ihn näher zu untersuchen.

Probieren Sie es aus, und wenn es nicht geht, war es doch von Anfang klar, dass so was niemals funktionieren kann. Jedenfalls nicht bei uns!

Herzlich 

Maya Onken

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