Schluss mit trostlosem Unterricht
Schluss mit trostlosem Unterricht! Gut – besser – erfolgreich!
Waren Sie schon mal in einem Kurs und haben sich nach kurzer Zeit verwünscht, diesen gebucht zu haben? Weil Sie sich zu Tode langweilten, weil der Mensch vor Ihnen Sie mit Detailwissen vollschwafelte, mit überfüllten Power-Points-Folien visuell erschlug und Sie deshalb nichts lernen konnten. Ausserdem war die sprechende Person sehr mit sich selbst beschäftigt und wollte nichts von Ihnen wissen. Er/Sie fragte nichts, gabIhnen keine Gelegenheit sich einzubringen. Sie waren eigentlich nur der Zuschauer seines/ihres Wissensauftritts und Statist/in für eine Unterrichtsszene, in der kein Unterricht stattfand.
Oder noch schlimmer. Sie haben ein Seminar gebucht, weil Sie schon ein Buch von der Referentin gelesen haben. Es ist ihr Lieblingsbuch, Sie haben sich einige Stellen markiert; manchmal kommt es vor, dass Sie in Gesprächen Zitate davon benutzen. Nun steht die bewundernswerte Person vor Ihnen und bringt ihr Wissen in unprofessionellen Folien und stockender Rede ans Publikum. Ihre Enttäuschung ist fast schlimmer als der verpatzte Event.
Sicher haben Sie auch schon mitgelitten mit Rednern, die achselschweissrunde Flecken produzieren und mit rotgeflecktem Gesicht zittrig den Pointer auf eine Folie richten. Sie befürchten, dass der schwankende Stand einknickt und hoffen innigst, dass sein Leiden bald ein Ende hat.
Vielleicht befanden Sie sich auch schon auf der anderen Seite und waren eine dieser Personen vor eine Gruppe. Vielleicht nagten Sie stundenlang an ihrem Stift, weil sie nicht wussten, wie sie ihr Wissen in die wenige Zeit eindampfen, vielleicht ärgerten Sie sich über das Erstellen von Folien, oder sie schrieben Flipchart um Flipchart, um sie dann wieder zu verreissen, weil sie es unpassend fanden. Vielleicht waren sie schon vorfreudig und motiviert vor eine Gruppe gestanden und waren dann enttäuscht, dass diese nicht wie Sie Glanz in den Augen hatten, sondern ihre Handys checkten. Vielleicht haben Sie einen tollen Unterricht vorbereitet und es kam anders heraus, wie gedacht. Vielleicht wollten Sie ihren Unterricht aufpeppen, wussten aber nicht wie. Vielleicht stellten Sie eine Rede zusammen und fragten sich des Nachts, wie sie die Kraft fürs Vortragen gewinnen sollten.
Solche Fiaskos sind nicht notwendig! Ich bin genug lange im Geschäft, um versichern zu können: Kurse geben ist lernbar. Durch meine 35-jährige Tätigkeit als Kursleiterin (Deutsch für Ausländer, Jazz und Hip-Hop-Unterricht, Deutsch am Gymnasium, Pädagogik am Lehrerseminar, Führung und Schönheit im The Body Shop und Methodik und Didaktik am Frauenseminar Bodensee und nun an der Onken Academy) habe ich es immer wieder erlebt:
Wer weiss, was wichtig ist für Unterricht, macht Bildung zum Erlebnis. So entstehen Erfolgsgeschichten. Denn wenn Teilnehmende ihre Lernblockade durchbrechen, können Sie ihre Flügel ausbreiten und so richtig loslegen.
Hier schon mal drei Tipps für angehende Kursleiter/innen und Ausbilder/innen, damit der Unterricht rockt und Lernen möglich wird:
Prinzip der Aktivierung
Damit ist nicht nur
ein Spiel gemeint, das Sie zwischendurch mal machen könnten.
Sondern: Aktivieren Sie die Teilnehmenden:
Fragen Sie: Kennen Sie das Thema schon? Hand hoch!
Fragen Sie: Kennen Sie ein Beispiel, wo Sie das Thema xy erlebt haben? Lassen Sie Ihre Teilnehmenden sich in Murmelgruppen austauschen.
So haben alle einen Bezug zu dem, was kommen wird. Die Konzentration steigt um ein Vielfaches.
Dieses Prinzip ist nicht nur zu Beginn wichtig, sondern auch immer wieder zwischendurch.
Prinzip der Erfolgssicherung
Lassen Sie ihre Theorieausführungen zur Praxis werden. Lassen Sie diese üben, wiederholen, nachbauen, ergänzen. Machen Sie eine Übung zu jedem Erklärungsblock.
Prinzip der Strukturierung
Beginnen Sie stets bei einfachen, leichten, bekannten Dingen. Damit alle irgendwo andocken können. Dann fügen Sie stufenweise Wissen und Differenzierung dazu, so dass alle mitkommen können. Idealerweise kommt zwischendurch eine Übung, um das Gehörte zu festigen.
Diese drei von acht weiteren Prinzipien sind schon mal ein guter Start! Den Rest können Sie bei uns im Lehrgang «SVEB-Zertifikat Ausbilderin/Ausbilder» lernen. Nicht nur die restlichen Prinzipien, sondern alle, damit Ihnen die erstgenannten Fiaskos nicht passieren. Damit die Kursleitung in die Kraft kommt und in Kontakt mit den Teilnehmenden vorne steht, damit Folien gut zu lesen sind, damit andere Hilfsmittel und viele Methoden fürs Lernen eingesetzt werden können. Damit die Planung ruck zuck geht und dann auch auf geht. Damit Lernen nicht nur möglich wird, sondern so richtig Spass macht.